Zusammenfassung
Ein meist nach Hepatitis zu beobachtendes Krankheitsbild mit leichter, wechselnder
Gelbsucht ohne klinisch faßbare Zeichen einer Lebererkrankung oder eines hämolytischen
Ikterus, bei dem man auch mit Hilfe der Leberbiopsie keinen krankhaften Befund erheben
kann, wird an Hand der Literatur und von 8 eigenen Fällen geschildert.
Ein erhöhter Blutumsatz liegt in der überwiegenden Zahl der Fälle nicht vor.
Eine Verringerung der Ausscheidungsfähigkeit der Leber für Bilirubin ist wahrscheinlich,
konnte bisher jedoch nicht bewiesen werden, da sich die übliche Form der Bilirubin-Belastungs-probe
hierzu nicht eignet.
Es handelt sich bei diesem Syndrom um eine bestimmte Verlaufsform einer chronischen
Hepatitis mit überwiegend günstiger Prognose.
Das Syndrom ist vermutlich identisch mit dem Icterus intermittens juvenilis von Meulengracht.